GPX-Routen: Warum nicht bei uns …
GPS-gestützte
Radrouten (GPX) sind in den letzten Jahren in Mode gekommen. Wir
beteiligen uns nicht
daran, und zwar aus folgenden Gründen:
1. Die für
den Outdoor-/Fahrrad-Einsatz geeignete Technik erfordert seitens der
Reisenden in der Regel sehr hohe Investitionen mit – zumindest
bei Ungeübten – zweifelhaftem Nutzen.
–
Handys/Smartphones wirken auf den ersten Blick wegen ihrer sehr
großen und brillianten Displays als geeignet, sind es für
den Outdoor-Einsatz aber weder von der Robustheit (z.B.
Wasserfestigkeit; Displaystabilität) noch von der Akkuleistung
her; die verfügbaren Apps sind zwar oft gratis verfügbar,
aber ohne (kostenpflichtige) Zusatzmodule u.a. beim Kartenmaterial
nicht wirklich brauchbar.
– Echte (robuste) GPX-Geräte
höherer Qualität kosten ab EUR 300 aufwärts, die
Displays sind eher klein, die Kartendarstellung ist entsprechend
gering. Kartenmaterial und Akku-Laufleistung sind meist gut,
GPX-Daten der Verlage gut einzubinden. Allerdings nur bei sehr guter
Vorbereitung der Reise; u.a. sind Sichtung der verfügbaren Daten
und Einarbeitung vor der Reise zwingend erforderlich. Ohne
beträchtlichen Zeitaufwand ist GPX gar nicht machbar.
2.
Das Material der Verlage kann nur dann wirklich fundiert sein, wenn
es während der Recherchen für das zu erstellende Buch
besorgt wird. Sprich: direkt während der Reise aufgezeichnete
GPX-Tracks. Alles andere kann erst am Computer nach der Reise er- und
eingearbeitet werden. Da normalerweise das Reisematerial der Autoren
nicht Einszueins umgesetzt werden kann, sind GPX-Daten immer
(redaktionell) mehr oder weniger am Computer generiert. Das kann
zuverlässig sein, muss es aber nicht.
3. Selbst nach
Entscheidung für eine GPX-Tour, die unserer Erfahrung nach nur
von Radlern mit bereits vorhandenen GPX-Geräten (Doppelnutzung!)
angestrebt wird, gibt es im Vergleich zu regionalen Wander- und
Radtouren einige massive Probleme bei der Umsetzung:
– Das
Kartenmaterial ist nur selten für Fernstrecken geeignet; man
muss sehr oft den verfügbaren Kartenausschnitt wechseln. Ein
entspanntes Radeln aufgrund der GPS-Nutzung ist nicht gegeben, statt
dessen ist ständige Beachtung der GPX-Anzeige nötig.
–
Man muss immer darauf gefasst sein, das Daten/Darstellungen
unvollständig sind. Ohne zusätzlich mitgeführtes,
konventionelles Kartenmaterial kann diese Wissenslücke nicht
gefüllt werden.
4.
Am
wichtigsten ist aus unserer Sicht, dass Radeln nach GPX-Daten
zwingend den Verlust jeglichen Genussradelns bedeutet.
Nur wer ohne ständigen
Blick auf Karte oder Display radfährt, reist aber entspannt. Aus
diesem Grund sind unsere Radreiseführer auch darauf hin
ausgelegt, eher etwas längere Strecken zu fahren, als 2-6
zusätzliche Abzweigungen zu absolvieren und etwa einen Kilometer
einzusparen.
5. Nicht ganz unwichtig: Die Bereitstellung von
GPS-/GPS-Daten erfolgt meist ohne ausdrückliche Berechnung. Das
ist einer steuerlichen Vorschrift geschuldet, die im Rahmen von
Büchern keine andere Variante sinnvoll vorsieht. Allerdings
entstehen natürlich immer Kosten, die irgendwie umgelegt werden.
Sprich: Alle Leser müssten für eine Handvoll von
GPX-Nutzern mitbezahlen.
Deshalb: ohne uns!